Besonderes für Kinder
Kinder sind keine kleinen Erwachsenen und haben besonderen Bedürfnisse. Es ist verständlich, daß Sie als Eltern viele Fragen haben und sich Gedanken über den Ablauf der Anästhesie oder möglicherweise auftretende Komplikationen machen. Hierzu gehört auch das gemeinsame Vorgespräch, um Anästhesieverfahren und Hinweise für das Verhalten vor und nach der Operation zu geben. Ich bemühe mich, den Aufenthalt für ihr Kind so sicher und angenehm wie möglich zu machen, bin dazu aber auch auf Ihre Mithilfe angewiesen.Unvermeidliche und für Kinder sicher auch unangenehme Abläufe werden so schonend, schmerzfrei und kindgerecht wie möglich durchgeführt. Komplikationen sind bei Kindern und Erwachsenen vergleichbar. Allerdings sind aufgrund anatomischer Besonderheiten und des empfindlicheren Atmungssystems Probleme mit der Atmung bei kleinen Kindern (< 5 Jahre) häufiger anzutreffen. Daher ist Infektfreiheit eine wesentliche Vorraussetzung, um ernsthafte Komplikationen zu vermeiden. Bei Unsicherheiten oder Fragen nehmen sie Kontakt mit ihrem Operateur oder Anästhesisten auf. |
Insbesondere bei einem fieberhaften Infekt sollte in Absprache mit Operateur und Anästhesisten das Verschieben des operativen Eingriffs veranlasst werden. Vorbefunde, Vorsorgeheft, Impfausweis, Allergiepass etc. bringen sie zum Vorgespräch, bzw. OP-Termin bitte mit. Schutzimpfungen sollten möglichst in einem zeitlichen Abstand von 14 Tagen zur Operation liegen. Brillen, Kontaktlinsen, herausnehmbare Zahnspangen etc. bitte nicht in den Operationssaal mitbringen. Piercings entfernen, da die Blutstillung evtl. durch Elektrokoagulation (elektrische Verschorfung von kleinen Blutgefäßen) sonst zu Verbrennungen führen könnte. Die Allgemeinanästhesie wird als Narkose bezeichnet. Im Kindesalter ist es das am häufigsten angewandte Verfahren. Ihr Kind befindet sich vom Anfang bis zum Ende in einem schlafähnlichen Zustand und wird von der Operation nichts hören, nichts sehen und auch nichts spüren, insbesondere auch keine Scherzen haben. Der Anästhesist ist während der gesamten Operation bei ihrem Kind. Vor jeder Narkose wird mit den Eltern ein ausführliches Aufklärungsgespräch geführt. Die jüngeren Kinder (< 5 Jahre) erhalten in der Regel einen Beruhigungsmittelsaft, ca. 30 min. bevor sie in den Operationssaal gebracht werden. Zusätzlich wird ein lokal betäubendes „Zauber“Pflaster (EMLA - Pflaster) auf die Handoberfläche geklebt, damit das Anlegen der erforderlichen Venenkanüle für Infusion praktisch schmerzfrei gemacht wird. Diese Venenkanüle wird unbedingt zur sicheren Einleitung der Narkose benötigt. Eine Gaseinleitung, bei der das Kind über die Maske ein Narkosegas einatmet und einschläft, wird von mir aus Sicherheitsgründen nur in absoluten Ausnahmefällen durchgeführt.
Ihr Kind wird während der Narkose mit den üblichen Standardverfahren (EKG, periphere Sauerstoffsättigung und Blutdruckmessung) am Monitor überwacht und entsprechend der kindlichen Bedürfnisse schonend und sanft mit Hilfe des Narkosegeräts beatmet. Da die Narkosemedikamete insb. bei Kindern gewichtsadaptiert verabreicht werden, ist es wichtig das genaue Gewicht ihres Kindes vorher ermittelt zu haben. Am Ende der Operation wird die Zufuhr von Narkosemittel gestoppt und ihr Kind wird wieder aufwachen. Das Entfernen der Beatmungshilfe (Beatmungstubus/Larynxmaske) sobald die eigene Atmung wieder ausreichend stabil ist, wird ihr Kind später nicht erinnern. Die Erfahrung zeigt, daß Kinder meist so aufwachen, wie sie eingeschlafen sind unruhige Kinder wachen unruhig und vielleicht etwas weinerlich wieder auf, entspannte Kinder, die ruhig eingeschlafen sind, wachen ebenso entspannt wieder auf und schlafen meist im Aufwachraum ihre Narkose noch weiter aus.
Eine weitere Erfahrung zeigt, daß Kinder meist das Seelenleben Ihrer Eltern wieder spiegeln Kinder von ruhigen, entspannten Eltern sind meist interessiert an dem was in Ihrer Umgebung passiert. Diese Kinder lassen sich das „Herzfernsehen“ EKG auf dem Monitor) und die „Tauchermaske“ (Beatmungsmaske) mit der das Kind den grünen Ballon (Beatmungsbeutel) aufpusten kann erklären und zeigen. sind die Eltern besonders angespannt, sind meist auch die Kinder verkrampft und lassen sich nur ungern die Infusionsnadel legen. Bei vielen Kindern hilft es das geliebte Kuscheltier mit zu bringen, ihm den OP zu zeigen und mit Kuscheltiere im Arm ein zu schlafen und auch wieder auf zu wachen. So kann (wenn schon die Eltern nicht mit in den OP kommen können) doch wenigstens ein „vertrauter Begleiter“ immer bei Ihrem Kind bleiben.
Bei weiteren Fragen zur Narkose und den Abläufen, können sie mich gern im Vorfeld der geplanten Operation ihres Kindes kontaktieren.